In Diktaturen wie in Demokratien beschließen Künstler, entweder sich zu engagieren, oder unbeteiligt zu bleiben ; wenn sie sich engagieren, gibt es Künstler, die mit der Macht zusammenarbeiten, und andere, die sich als Gegenmacht, als Opponenten verstehen. Charlotte Salomon gehört zu diesen Künstlern.
Charlotte Salomon ist eine Malerin, die am 16. April 1917 in einer jüdischen Familie geboren ist. Sie hatte eine schwere Kindheit, weil ihre Mutter sich umgebracht hat.
Am 30. Januar 1933 kam Hitler an die Macht. Sobald die Nazis an der Macht kamen, hat Charlottes Vater Albert Salomon seine Professur verloren, weil er Jude war. Außerdem wurde er 1938 im Konzentrationslager interniert. In der Zwischenzeit hat Charlotte, ein Jahr vor dem Abitur, wegen des Antisemitismus, die Schule verlassen. Dann hatte sie die Chance, in der Kunstakademie zu studieren, aber bald hat sie mit dem Studium aufgehört- wieder wegen des Antisemitismus, der an der Uni herrschte. 1939 war der Druck des Nazismus zu stark, deshalb beschloss sie, nach Frankreich ins Exil zu gehen, weil ihre Großeltern in Villefranche sur Mer lebten.
1940 wurde sie von den französischen Polizei als Deutsche verhaftet, weil der 2. Weltkrieg ausgebrochen war. Sie wurde in ein Lager in den Pyrenäen interniert, wie viele Deutsche, die doch als Gegner von Hitler nach Frankreich geflüchtet waren. 1940 war sie wieder frei. Zwischen 1940 und 1942 hat sich Charlotte völlig ihrer Leidenschaft widmen können : schreiben, Musik hören, malen. Zwei Jahre lang hat sie an ihrem Werk Leben oder Theater? gearbeitet. 1943 wurde sie als Jüdin verhaftet. Sie wurde nach Auschwitz deportiert. Sie war schwanger. Sie wurde vergast.
Charlotte Salomon hat eine tragische Geschichte. Sie hatte nicht nur eine selbstmörderische mütterliche Familie und während ihres kurzen Lebens schon viel verloren, sondern sie hat auch unter Antisemitismus gelitten. Darüber hinaus wurde sie getötet, obwohl sie schwanger war. Das ist diese Geschichte, die durch ihr Werk erzählt wird.
Leben und Theater, das Werk von Charlotte Salomon, ist ein autobiographisches Werk, das wurde zwischen 1940 und 1942 gemalt und, das besteht etwa aus 1325 Gouachen. Charlotte integrierte Musik und Texte in ihr Werk ein bisschen wie einem Comic, was sie ihre Gemälde, die nur mit den Primärfarben (Blau, Rot, und Gelb) verwirklicht wurden, originell machte. Durch ihr Werk erinnert sie sich an ihre Jugend in Berlin und an die Menschen, die ihr wichtig waren, wie ihre Familie oder ihre Freunde. Die Figuren im Werk tragen Pseudonymen aber sind leicht zu erkennen. Einerseits stellen ihre Gemälden ihr Kindheit dar, andrerseits zeigen sie die geschichtlichen Ereignisse, die sie erlebt hat. Deswegen hat ihr Werk ebenfalls eine historische und politische Tragweite. Da sie Jüdin war, zeigen ihre Gemälden die Gewalt, die sie von den Nazis erlitten hat. Mehrere ihrer Gouachen erinnern an die Machtergreifung durch die Nazis und an ihren Aufstieg. Zum Beispiel beschreibt das Gemälde « 30.1.1933 » die Machtübernahme von Hitler. Übrigens zeigt sie die Nazis auf sehr karikaturenhafte Weise, weil sie alle identisch sind, aber sie zeigt auch die Gefahr des Nazismus, die als eine riesige Welle dargestellt ist.
Die Nazis haben Charlotte Salomon getötet, aber sie hat durch ihr Werk überlebt. Ohne unbedingt sehr engagiert zu sein, stellt Charlotte eine Form künstlerischen Widerstandes zur mörderischen Politik der Nazis dar. Ihr Werk ist in der Tat eine Aussage des schweren Lebens der Juden unter dem nazistischen Joch. Durch ihr Werk hat sie den Nazis – auch wenn sie aufs Grauenvollste ermordet wurde- sozusagen ein Schnippchen geschlagen.
Kurz vor ihrer Verhaftung hat Charlotte die Gouachen von « Leben? Oder Theater ? » an einem nahen Freund anvertraut, und sie hätte gesagt : « Behalten Sie sie gut, das ist mein ganzes Leben ». Heute rückt dieses Werk dank verschiedener Bücher und Ausstellungen wieder ins Blickfeld, und Charlotte Salomon kommt ebenfalls durch ihre Kunst wieder ins Bewusstsein. So hat sie gewissermaßen die Nazis überdauert und besiegt !
Louis Grillet – Terminale S
Je partage ce projet avec toi mec, mais wow t’as mis la barre haute la
Nice