« Wollen Sie, dass sich jeder junge Menschen dieses Lands fragt, ob sein Vater ein Mörder ist ? Ja genau, das will ich. Ich will, dass diese Lügen und dieses Schweigen endlich aufhören »
In den 1950er Jahren lebte Deutschland in einer Art Amnesie. Nach den Nürnberger Prozessen war die Frage der Schuld der Nazis in der deutschen Öffentlichkeit so gut wie erledigt.
Der junge Staatsanwalt Johann Radmann versucht, mit Hilfe eines Journalisten, Thomas Gnielka, die Wahrheit zu finden. In der Tat hat der Journalist erfahren, dass ein Nazi Lehrer in einer Schule ist. « Ein Mörder läuft frei herum. »
Wie viele Jugendliche seines Alters, hat sich noch nicht viele Fragen über die Vergangenheit Deutschlands gestellt.
Für ihn beginnt eine Herausforderung : Nazis, die in Auschwitz waren, zu verurteilen.
Am Anfang ist Radmann ein bisschen naiv.
« Herr Radmann, es ist ein Labyrinth. Verlieren Sie sich nicht »
Aber er stößt auf viele Hindernisse : er versteht, dass es 10 Millonen Nazis gab, und 8000 in Auschwitz. Haben die Nazis freiwillig ermordert, oder geschah es unter Zwang? Außerdem braucht er konkrete Taten, aber bald versteht er, dass Auschwitz eine Fabrik war.
« – Wir brauchen, wenn möglich die Namen der Opfer.
– Hunderttausende ! Das war eine Fabrik ! Wie soll [ich] die Namen wissen ? »
Tag für Tag lernt Radmann Zeitzeuge kennen.
Aber seine Suche nach der Wahrheit ist gefährlich, er wird bedroht.
Diese Suche läßt ihn verstehen, dass die Konzentrationlager in Deutschland noch tabu sind, er sucht auch nach seiner eigenen Geschichte, und entdeckt, dass sein Vater in der Partei war.
Entmutigt glaubt er, dass alle Deutschen schuldig sind. Irgendwann kann er nicht mehr und will das Ganze aufgeben.
Aber er reist nach Auschwitz und versteht, dass der Prozess wichtig für Deutschland ist.
Sein Freund : « – was ist mit dem Prozess ? Wie kannst du alles hinwerfen ?
– Ich wollte immer für das Gute kämpfen aber ich weiß nicht mehr, was das ist. Wäre ich damals.. Ich weiß nicht, was ich getan hätte.
– Du verstehst nicht, worum es geht. Auschwitz ist, was hier geschah. Es liegt hier begraben.
Es geht nicht um Bestrafung, es geht um die Opfer, ihre Geschichten. »
Der Auschwitz Prozess begann 1963. 211 Überlende wurden gehört und erzählten ihre Geschichte. 19 SS wurden verurteilt. Der Prozess dauerte 20 Monate.
Mit diesem ersten Prozess begann die Auseinandersetzung Deutschlands mit der eigenen Vergangenheit. Ohne diese Prozesse wäre die Bundesrepublik Deutschland bestimmt nicht die gut funktionierende Demokratie, die es heute ist.
LD – Terminale S